Auf Abstand: Jahreshauptversammlung in Zeiten von Corona

Musikverein Weildorf und sein Förderverein holen Jahreshauptversammlung nach

Als einer der ersten Vereine im Salemer Raum hat der Musikverein Weildorf e.V. am Samstag, 18. Juli gemeinsam mit seinem Förderverein unter Einhaltung der derzeit geltenden Hygienebestimmungen seine 92. Jahreshauptversammlung nachgeholt, die im März Corona-bedingt zunächst auf unbekannte Zeit verschoben worden war. Um die Vorgaben der Corona-Verordnung zu erfüllen, fand die Versammlung nicht wie üblich im kleinen Vereinsraum, sondern im auf zwei Meter Abstand bestuhlten und gut durchlüfteten Dorfgemeinschaftshaus Weildorf statt. 

Abstand heißt die Devise in Corona-Zeiten bei der 92. Jahreshauptversammlung des Musikvereins Weildorf und seines Fördervereins.

Eigentlich hätte sein Debütjahr als neu gewählter Dirigent des Musikvereins voll interessanter und spannender Auftritte sein sollen – der Terminkalender war so gut gefüllt, dass Anfragen zu musikalischen Auftritten bereits auf das kommende Jahr vertröstet werden mussten. Dass tatsächlich aber gerade einmal zwei Proben stattgefunden hatten, bevor die Corona-Pandemie jegliche Probenarbeit unmöglich machte, habe ihn schon getroffen, gesteht Axel Ziegler in seinem Bericht. Umso mehr freut sich der gerade einmal 18 Jahre junge Dirigent darüber, dass der Verein nun immer mehr aus seinem Zwangs-Dornröschenschlaf erwacht.

Initiiert durch Ex-Dirigent Martin Blaser hatten sich bereits vor einigen Wochen im roulierenden System je zwei Personen eines Registers getroffen, um im Freien ein paar Stücke zu spielen. Mit den zunehmenden Lockerungen konnten die sonntäglichen Duette schließlich auf eine Handvoll Personen ausgeweitet werden. Seit Ende Juni hat der Verein nun auch seine Probenarbeit wieder aufgenommen – natürlich auf Abstand. 

Da war es naheliegend, auch die Jahreshauptversammlung endlich nachzuholen, zumal sich im Vorstandsbereich personelle Änderungen anbahnten. So legte Nikolas Häusler nach 16 Jahren sein Amt des zweiten Kassiers nieder. Als sein Nachfolger wurde Christoph Leberer einstimmig von der Versammlung gewählt. Leberer übernimmt gleichzeitig im Förderverein des Musikvereins Weildorf das Amt des zweiten Vorstands. Nach vier Jahren als Beisitzerin übergab Luisa Lupberger ihr Amt an Nachfolger Armin Straßer.

Kassier Daniel Keller musste von einem finanziell verlustreichen Jahr 2019 berichten. So rissen die Anschaffung neuer Uniformjacken sowie ein weniger gut besuchtes Gassenfest und ein verregnetes Schlossseefest ein Loch von über 14.500 Euro in die Vereinskasse. Da der Verein in den Vorjahren jedoch sehr gut gewirtschaftet habe, könne der Verlust gut abgefedert werden, so Keller.

Erfreulich ist die positive Jugendarbeit des Vereins. So befinden sich derzeit 18 Kinder und Jugendliche in Ausbildung. Dazu beigetragen hatte unter anderem ein erfolgreiches Jugendvorspiel mit anschließender Instrumentenvorstellung im Mai vergangenen Jahres, so Jugendleiter Patrick Huber. Im Anschluss an die Veranstaltung habe es zwei Neuanmeldungen für die Ausbildung an der Tuba gegeben. Zusammen mit Jugenddirigentin Stefanie Boll ehrte Huber außerdem acht Jungmusikanten, die erfolgreich an den D-Lehrgängen teilgenommen hatten: Katharina Klotz, Viktoria Klotz, Samira Viellieber, Robin Heimgartner, Anna Blaser, Florian Blaser, Mona Ziegler, Ilka Ziegler (alle D1) sowie Axel Ziegler (D3). Der Musikverein Weildorf sieht sich mit seiner Jugend gut aufgestellt, betont aber, dass die Corona-Krise gerade für junge Musiker eine große Herausforderung darstelle und der Kontakt zueinander nun wichtiger sei denn je.

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